Von Ollersdorf nach Ebenthal


In Ollersdorf im Weinviertel starten wir beim Gasthaus Zeislwirt und spazieren durch den Ort in Richtung Kellerstraße. Noch davor biegen wir jedoch links in den Schönleitenweg ein und folgen dem schönen Feldweg entlang blühender Wiesen unterhalb des Reintalerwegs. Bei der kleinen Brücke über den Bach wenden wir uns rechts dem OMW-Wanderweg zu und steigen anschließend schräg links in den etwas zugewachsenen Eingang des Ollersdorfer Hohlwegs ein.

Der lange, alte Lösshohlweg zeigt sich wildromantisch und typisch für das Weinviertel. Oben angekommen erreichen wir die Ried Reintal, wo wir die herrliche Aussicht nach Ollersdorf und über die Windräder hinweg bis zur Gegend um Prottes genießen. Weiter geht es zum Waldrand und anschließend links hinein in den Wald. Dort finden wir einen besonders schönen Platz bei einer Bildeiche.

Unsere Wanderung führt uns weiter nach Ebenthal. Wir durchqueren den Ort, vorbei an der Pestsäule, und steigen zwischen Schloss und Kirche hinauf. Im Wald steht die kleine Buxbaumkapelle. Danach folgen wir ein Stück der Straße Richtung Stillfried und biegen hinter dem Veitkreuz rechts auf einen Forstweg ab. Schon bald erreichen wir ein großes Marterl und einen Bildstock.

Der Weg führt uns geradeaus weiter bis zur Straße nach Ollersdorf. Oberhalb der Kellergasse machen wir auf der Bank beim Weißen Kreuz Rast. Anschließend geht es durch die Kellergasse und über den Hundsbergweg, der mit vielen interessanten alten Gebäuden überrascht, zurück ins Zentrum von Ollersdorf.



Myrafälle Rundwanderweg bei schlechter Witterung


Wir treffen uns mit Freunden beim Spielplatz vor dem Eingang der Myrafälle in Muggendorf. Am Himmel ziehen dunkle Wolken auf, daher beschließen wir, zuerst im Gasthaus einzukehren. In der Myrastubn gibt es bodenständige Hausmannskost und köstliche Mehlspeisen. Zum Glück sind unsere Plätze auf der Terrasse gut überdacht, denn wenig später prasselt ein heftiger Wolkenbruch nieder.

Als der Regen nachlässt, brechen wir zur Wanderung auf. Über die hölzernen Stege und Brücken steigen wir entlang der rauschenden Myra aufwärts. Unzählige kleine Wasserfälle, tosende Gumpen und moosbewachsene Felsen schaffen eine fast märchenhafte Stimmung. Die Myrafälle gehören zu den bekanntesten Naturdenkmälern Niederösterreichs – seit über 100 Jahren wird das Wasser hier über kunstvoll angelegte Steiganlagen für Besucher erlebbar gemacht.

Weiter oben beruhigt sich der Wasserlauf, und wir erreichen ein stilles Waldstück, das zum großen Myra-Stausee führt. Die Kinder klettern begeistert über die Felsen und spielen am Ufer. Hinter dem Stauweiher, beim Gasthaus Karnerwirt, gibt es einen weiteren Spielplatz – ein idealer Ort für eine Pause.

Anschließend folgen wir dem Wanderpfad durch den Wald hinauf zum Hausstein, von wo aus sich ein herrlicher Ausblick über Muggendorf und das Piestingtal eröffnet. Auf dem Rückweg zieht plötzlich wieder Regen auf. Beim alten Wasserschloss, das einst Teil einer historischen Wasserkraftanlage war, beginnt es aus heiterem Himmel zu schütten – und diesmal so richtig.

Das Wasserschloss wurde im 18. Jahrhundert errichtet, um die Kraft des Myrabaches für Mühlen und später für eine kleine Stromerzeugung zu nutzen. Noch heute erinnert das massive Bauwerk mit seinen gemauerten Wasserkanälen und Schleusen an die Zeit, als hier Energie aus Wasserkraft gewonnen wurde – lange bevor Elektrizität selbstverständlich war.

Wir suchen Schutz beim oberen Zugang der Myrafälle, wo schon einige Wanderer unter den Bäumen Zuflucht gefunden haben. Doch die Blätter nützen wenig, und bald sind wir alle durchnässt bis auf die Haut. Also heißt es: gut festhalten an den Geländern – und einfach durch!

Trotz Regen ist der Abstieg durch die Myrafälle beeindruckend. Das Wasser stürzt tosend an uns vorbei, Nebel steigt zwischen den Felsen auf, und das Rauschen übertönt alles. Unten angekommen, sind wir klatschnass, aber bester Laune. Im Auto wird die Heizung voll aufgedreht, und auf der Heimfahrt sind wir uns einig: Ein unvergessliches Abenteuer in einer der schönsten Naturlandschaften Niederösterreichs – und niemand ist krank geworden.



Zur Einhornhöhle bei Dreistetten

Zur EinhornhöhleBlick zur Ruine Starhemberg

An einem warmen Sommertag machten wir uns mit Freunden auf den Weg zur Einhornhöhle bei Dreistetten, einem kleinen, aber mystischen Naturjuwel am Fuß der Hohen Wand. Ausgangspunkt unserer Tour war der Parkplatz beim Sportplatz. Schon dort weist uns die markante Spitze des hölzernen Einhorn-Wegweisers den Weg – ein hübsches Symbol für das Fabelwesen, dem die Höhle ihren Namen verdankt. Der Pfad führt uns zunächst gemütlich über ein offenes Feld, das in der Sonne golden leuchtet. Im Hintergrund ragen die mächtigen Mauern der Burgruine Starhemberg auf – ein imposanter Anblick, der die Fantasie anregt. Bald erreichen wir den Waldrand, wo der Weg zwischen schattigen Bäumen und moosbewachsenen Felsen sanft ansteigt. Nach einigen Kurven und einem kurzen Anstieg öffnet sich der Blick auf eine kleine Lichtung. Hinter einem Holzgatter steht eine rustikale Holzhütte, davor ein paar einfache Sitzbänke – und gleich daneben liegt der Eingang zur Einhornhöhle. Hier empfangen uns der freundliche Höhlenführer und seine Frau. Wir ziehen uns wärmer an, denn in der Höhle herrschen das ganze Jahr über kühle Temperaturen von rund 8 Grad Celsius.

Dann beginnt die spannende Führung. Die Einhornhöhle ist etwa 45 Meter lang und besteht aus mehreren Gängen, die sich in den Kalkfelsen der Hohen Wand hineinschneiden. Schon im 17. Jahrhundert wurden hier Knochenreste gefunden, die man für die Überreste von Einhörnern hielt – daher der märchenhafte Name. Heute weiß man, dass es sich um Fossilien urzeitlicher Tiere wie Höhlenbären und Löwen handelt. Doch die geheimnisvolle Atmosphäre, das Tropfen des Wassers von der Decke und das schummrige Licht unserer Lampen lassen einen die alten Sagen lebendig spüren.
Nach der Führung setzen wir uns vor die Höhle, genießen unsere mitgebrachte Jause und lauschen den Geräuschen des Waldes. Ein leichter Wind rauscht durch die Baumwipfel, und über uns kreist ein Greifvogel – vielleicht ein Bussard. Gestärkt wandern wir weiter hinauf auf einem abwechslungsreichen Pfad. Zunächst geht es über einige Leitern und Felsen, dann durch dichten, schattigen Wald. Schließlich erreichen wir eine Forstwegkreuzung mit einem Holzmarterl und mehreren Wegweisern. Hier halten wir kurz inne, bevor wir dem Weg hinunter folgen. Unterwegs entdecken wir eine kleine Hütte im Wald, vor der eine furchterregende Hexenfigur sitzt – ein liebevoll gestaltetes, aber etwas unheimliches Detail am Wegesrand, das besonders die Kinder begeistert. Kurz darauf kommen wir zum Marterl mit den vier Heiligen, von dem sich der Blick wieder öffnet. Über eine aussichtsreiche Wiese, auf der bunte Sommerblumen blühen, kehren wir gemütlich zum Parkplatz in Dreistetten zurück.